Stoppschild überfahren
Das Stoppschild zählt du den bekanntesten Schildern im deutschen Straßenverkehr. Das rote Schild mit dem auffälligen, weißen STOP-Schriftzug wird jedoch nicht immer beachtet. Aber was genau muss man bei einem Stoppschild eigentlich beachten und was passiert, wenn man es ignoriert und dabei erwischt wird?
Was bedeutet ein Stoppschild?
In einfachen Worten ausgedrückt bedeutet das Stoppschild: »Halt. Vorfahrt gewähren.«
Fahrzeuge müssen bei einem Stoppschild immer an der Haltelinie anhalten und dem vorbeifahrenden Verkehr Vorfahrt gewähren. Dies gilt auch, wenn auf der anderen Fahrbahn vor dem Stehenbleiben kein anderes Fahrzeug zu sehen ist. Zunächst muss das Fahrzeug zum Stillstand gebracht werden. Erst danach darf weitergefahren werden.
Stoppschild ohne Haltelinie
Es kann passieren, dass sich an einem Stoppschild keine Haltelinie befindet. In diesem Fall gilt die Regel der sogenannten Sichtlinie, die als der Bereich vor den Schnittkanten der kreuzenden oder einmündenden Straße definiert wird. An dieser Sichtlinie muss das Fahrzeug zunächst zum Stillstand gebracht werden, bevor Sie vorsichtig mit Ihrem Fahrzeug weiterfahren.
Ampeln, Verkehrspolizisten und Stoppschilder
An einer Kreuzung mit Ampel und Stoppschild muss die Ampel beachtet werden, nicht das Stoppschild. Das Stoppschild ist normalerweise nur bei ausgeschalteter Ampelanlage zu beachten.
Sollte sich ein Verkehrspolizist auf der Kreuzung befinden, sind dessen Anweisungen zu befolgen und das Stoppschild ist ebenfalls zu ignorieren.
Wie lange muss man am Stoppschild anhalten?
Es gibt keine gesetzliche Regelung, die besagt, wie lange man an einem Stoppschild anhalten muss. Die einzige Regelung lautet, dass man anhalten muss, was bedeutet, dass alle Räder des Fahrzeugs vollständig zum Stillstand kommen müssen.
Anschließend müssen Sie sich vergewissern, dass die Fahrbahn, auf die sie fahren oder die Sie überqueren möchten, frei ist. In der Fahrschule spricht man hier in der Regel von drei Sekunden, was ein guter Richtwert ist, je nachdem wie gut oder schlecht die Fahrbahn einsehbar ist.
Parken vor Stoppschild
Grundsätzlich ist es nicht verboten, vor einem Stoppschild zu halten. Jedoch gilt es dabei zu beachten, dass das Stoppschild durch das haltende Fahrzeug nicht verdeckt werden darf. Größere Fahrzeuge oder LKWs dürfen somit nicht vor einem Stoppschild halten und parken, kleinere Fahrzeuge dagegen schon. Grundsätzlich gilt, dass Sie die Größe Ihres Fahrzeugs im Hinterkopf behalten müssen, wenn Sie vor einem Stoppschild halten, grundsätzlich empfiehlt es sich, ein paar Meter Abstand zum Schild zu halten, wenn dies möglich ist.
Gleichzeitig müssen Sie jedoch beachten, dass vor Kreuzungen und Einmündungen ein allgemeines Parkverbot gilt, das selbstverständlich über den oben geschilderten Hinweisen steht. An diesen Stellen sollten Sie Grundsätzlich nicht halten, egal ob sie ein Stoppschild dabei verdecken oder nicht. Normalerweise müssen Sie in diesen Situationen einen Abstand von 5 Metern zu den Schnittpunkten der Fahrbahnkanten halten.
Bußgelder bei Stoppschildern
Wenn Sie vor einem Stoppschild Ihr Fahrzeug nicht zum Stehen bringen, droht Ihnen ein Verwarnungsgeld von 10 Euro.
Bei einer dadurch entstandenen Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer, entsteht ein Bußgeld in Höhe von 70 Euro sowie ein Punkt in Flensburg.
Bei Unfällen erhöht sich das Bußgeld weiter, je nach Schwere des Unfalls.
Das unrechte Parken und Halten vor einem Stoppschild kostet Sie mindestens zwischen 20 und 25 Euro.
Sollte ich Einspruch erheben?
Selbstverständlich können Sie Einspruch erheben, wenn Sie beispielsweise einen Bußgeldbescheid wegen des Überfahrens eines Stoppschilds erhalten. Hierbei kommt es vor allem auf die Beweislage und die Höhe des Bußgeldes an, ob sich ein solcher Einspruch lohnt.
Wir helfen Ihnen
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